Ein vollgepackter Stundenplan, Klassenarbeiten, Nachmittagsaktivitäten - schon unsere Kinder können Stresssymptome wie Kopf- und Bauchschmerzen sowie Druck im Alltag verspüren. Doch wann genau entsteht Schulstress und wie äußert sich dieser? Was können Sie mit Ihrem Kind tun, um diesen Stress zu vermeiden? Alle Antworten finden Sie im nachfolgenden Beitrag.
Was ist Schulstress?
Stress äußert sich in erster Linie dann, wenn der eigene Körper in Alarmbereitschaft versetzt wird, die aus einer herausfordernden Umgebung resultiert. Meistens geht diese Alarmbereitschaft mit einer beschleunigten Atmung und einem schnelleren Herzschlag einher. Stress erhöht unsere Reaktionsbereitschaft, führt aber gleichzeitig auch dazu, dass wir z. B. Details ausblenden. Grundsätzlich ist das erstmal nichts schlechtes, kann jedoch bei dauerhaftem Auftreten zu körperlichen und psychischen Beeinträchtigungen führen.
Welche Ursachen kann Schulstress haben
Meistens tritt Schulstress dann auf, wenn Ihr Kind einen enormen Leistungsdruck verspürt, das Kind also die erwarteten Leistungen nicht erfüllen kann. Druck kann durch Überforderung mit den Unterrichtsinhalten, Angst vor Prüfungen oder schlechten Noten oder auch durch ineffiziente Lernmethoden entstehen. Dabei muss dieser Druck nicht einmal von Ihnen ausgehen, sondern kann ebenfalls durch Lehrer oder vom Schüler selbst ausgeübt werden. Leistungsdruck muss nicht zwingend erst auf der weiterführenden Schule auftreten. Auch in der Grundschule kann schon Stress für Kinder entstehen, wenn es darum geht, auf welche weiterführende Schule das Kind später gehen soll und dafür ggf. ein bestimmter Notendurchschnitt erreicht werden muss.
Auch soziale Gründe wie Konflikte mit anderen Schülern oder Mobbing können dazu führen, dass Ihr Kind sich von der Schule gestresst fühlt. Achten Sie daher auf das Verhalten Ihres Kindes und fragen Sie bei möglichen Problemen nach. Im schlimmsten Fall kann dieser Stress zu einer Schulangst führen, was im Idealfall bereits frühzeitig verhindert wird.
Symptome bei Schulstress
Stressreaktionen fallen unterschiedlich aus und können vielfältig auftreten. Die Symptome können körperlicher oder psychischer Natur sein, aber auch im Verhalten Ihres Kindes zu finden sein. Kinder leiden bei Schulstress meist eher unter körperlichen Symptomen, während bei Jugendlichen der Schulstress mit einer Veränderung des Verhaltens einhergeht.
Körperliche Reaktionen sind vor allem folgende:
- Kopfschmerzen
- Bauchschmerzen
- Appetitlosigkeit
- Übelkeit
- Magen-Darm-Probleme
- Herzrasen
Bei Symptomen, die im Verhalten liegen, hat Ihr Kind unter anderem Schlafprobleme, Konzentrations- und Aufmerksamkeitsschwierigkeiten und/oder es zieht sich sozial zurück. Psychische Symptome äußern sich dagegen durch Nervosität und Anspannung, Angst, Traurigkeit, Gereiztheit und Aggressivität oder in einer pessimistischen Denkweise. Nicht alle Symptome müssen zwangsläufig Schulstress bedeuten - Nervosität ist zum Beispiel kurz vor einer Klassenarbeit vollkommen normal. Kritisch wird es jedoch, wenn diese Symptome über einen längeren Zeitraum hinweg anhalten.
Was Sie und Ihr Kind gegen Schulstress tun können
Wenn Sie merken, dass Ihr Kind unter schulischem Stress und Leistungsdruck steht, sollten Sie möglichst schnell handeln. Analysieren Sie zunächst die Ursachen und finden Sie heraus, was diesen Stress bei Ihrem Kind auslöst. Ist es wirklich der Leistungsdruck oder doch eher die vielen Hausaufgaben? Ist der Tagesablauf terminlich gesehen zu eng getaktet? Gibt es Konflikte mit den anderen Schülern? Können Sie Ursache für den Schulstress nicht direkt identifizieren, lassen Sie Ihr Kind ein Stresstagebuch führen und es folgende Dinge aufschreiben:
- Wann fühlt sich Ihr Kind besonders gestresst?
- Warum verspürt es genau jetzt diesen Stress?
- Wie fühlt sich Ihr Kind in dieser Situation?
- Auf einer Skala von 1 bis 10: Wie schlimm empfindet Ihr Kind das Stresslevel in dieser Situation?
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Haben Sie die Ursachen herausgefunden, probieren Sie einmal folgende Dinge aus, um den Schulstress zu bewältigen:
- Vermeiden Sie Überforderung: Schulleistungen sind in vielen Familien wichtig, denn alle Eltern wünschen sich für Ihr Kind die bestmöglichste Bildung. Auch wenn Sie es nur gut meinen, können Sie damit bei Ihrem Kind einen hohen Erwartungsdruck auslösen. Setzen Sie sich gemeinsam mit Ihrem Kind hin und finden Sie in einem Gespräch heraus, ob Ihr Erwartungshaltung zu hoch ist. Auch die Erwartungen des Kindes an sich selbst können bei dem Gespräch überprüft werden.
- Schaffen Sie einen Ausgleich: Entspannung ist ein wesentlicher Faktor, um Stress bei Kindern zu reduzieren. Egal wie alt Ihr Kind bereits ist, es braucht einen Ausgleich zum Schulalltag. Dieser Ausgleich ist so individuell wie Ihr Kind und kann z. B. Sport, Freunde treffen, Musik hören, lesen oder andere Freizeitaktivitäten sein.
- Effektives Lernen: Wer jedes mal ganz von vorne mit den Unterrichtsinhalten beginnt, fühlt sich irgendwann gestresst. Schon die ordentliche Hefter- und Ordnerführung führt dazu, dass Ihr Kind effektiver arbeitet und nicht erst mit Rätselraten und Nachfragen beginnt. Auch die Anwendung von Lernmethoden wie z. B. die Cornell-Technik helfen Ihrem Kind dabei, den Lernstoff besser zu organisieren und am Ende effektiver zu lernen.
- Strukturieren Sie den Tagesablauf: Hektik und Termindruck sollten Sie unbedingt vermeiden und stattdessen Routinen sowie ausreichend Zeitpuffer in den Tagesablauf einplanen. 15 Minuten eher aufstehen können bereits dabei helfen, gleich früh den Tag etwas zu entschleunigen. Sie als Elternteil sind in dieser Hinsicht ebenfalls ein Vorbild: Wenn Sie den ganzen Tag von Termin zu Termin hetzten, wird auch Ihr Kind irgendwann hibbelig. Geben Sie Ihrem Kind zudem regelmäßig Zeit, um selbst zu entscheiden, was es mit der ungeplanten Zeit machen möchte. Nur wenn Ihr Kind etwas macht, was ihm Spaß macht, kann Entspannung herbeigeführt werden.
- Nachhilfe in Betracht ziehen: Sind die Noten dauerhaft schlecht und führen deswegen zu einem Leistungsdruck, kann professionelle Nachhilfe dabei helfen, die Noten wieder zu verbessern. Mit einem qualifizierten Tutor lassen sich Schulinhalte gezielt vor- und nacharbeiten und der Leistungsdruck verringert sich mit der Zeit automatisch.
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