Ihr Kind muss in der Schule ein Referat halten und nun stehen Sie vor der Frage, wie nochmal der Aufbau so eines Referates aussieht? Was war dabei alles zu beachten und wie bereiten Sie Ihr Kind am besten auf ein anstehendes Referat vor? Nachfolgend zeigen wir Ihnen alles, was Sie wissen müssen.
Die Vorbereitung auf ein Referat
Wie so oft im Leben gilt - gute Vorbereitung ist die halbe Miete. Ihr Kind muss sich mit dem Thema auseinandersetzen, um die Inhalte gut und verständlich an die Mitschüler weitervermitteln zu können. Folgende Dingen sollten dabei beachtet werden:
Das Referatsthema
Meistens wird Ihrem Kind ein Thema vorgegeben, über das es referieren soll. Das hat zwar den Vorteil, dass Sie sich nicht gemeinsam mit Ihrem Kind endlose Gedanken über das Referatsthema machen müssen, aber wenn Ihrem Kind das zugeteilte Thema schwer fällt, kann dies trotzdem ein Fluch sein. Der Vorteil liegt aber auch darin, dass Ihr Kind einmal die eigene Komfortzone verlässt und sich mit Dingen beschäftigt, die es sonst vermutlich nicht gelernt hätte.
Es kann jedoch auch vorkommen, dass sich Ihr Kind das Referatsthema selbst aussuchen kann. Damit lässt sich das Referat besser auf die persönlichen Interessen abstimmen. Denn: Wenn sich Ihr Kind direkt für das Thema begeistert, wird das Referat besser gelingen. Sollte dies der Fall sein, achten Sie bei der Wahl des Themas darauf, dass Ihr Kind sich wirklich dafür interessiert und dies nicht nur macht, weil es einfach erscheint. Ihr Kind wird sich sehr intensiv mit der ausgewählten Thematik beschäftigen müssen, daher sollte auch das Interesse dafür vorhanden sein. Zudem sollte das Thema nicht zu umfangreich sein oder nur an der Oberfläche kratzen, weil es zu allgemein ist. Natürlich sollte auch die Klassenstufe beachtet werden, in der sich Ihr Kind gerade befindet. Muss Ihr Kind zum Beispiel ein Referat in Biologie halten und ist aktuell in der 5. Klasse, könnte das Thema Tiere aufgegriffen und dies spezifiziert werden, indem es das Referat über Bienen hält.
Organisatorische Fragen klären
Steht das Thema des Referats für Ihr Kind fest, gilt es zunächst einmal die organisatorischen Dinge zu klären. Wie lang soll das Referat sein? Muss das Referat nur mündlich gehalten werden oder muss zusätzlich auch eine schriftliche Ausarbeitung abgegeben werden? Muss ein Handout für die Mitschüler angefertigt werden? Gibt es Aspekte des Themas, die dem Lehrer besonders wichtig sind? Soll der Vortrag mit einem Plakat oder mit einer PowerPoint Präsentation erstellt werden? Wie sehen die technischen Details aus - gibt es einen Beamer in der Schule oder nur einen Overhead-Projektor, wird bei einer PowerPoint Präsentation ein Laptop benötigt? All diese Fragen sollten von Ihrem Kind im Vorfeld geklärt werden, damit am Ende nichts schief läuft.
Die Recherche für das Referat
Nachdem für Ihr Kind klar ist, was genau bei dem Referat erwartet wird, geht es an die Sammlung von Informationen. Wichtig ist - je früher Ihr Kind damit anfängt, desto besser. Die Recherche der notwendigen Informationen, Zusammenfassung und Gliederung der Inhalte, Vorbereitung der Präsentation, einüben des Referats und - falls gefordert - das Schreiben der Zusammenfassung benötigen mehr Zeit, als Sie und Ihr Kind vielleicht denken.
Ihr Kind ist bei einem Referat für das entsprechende Thema der Experte, daher sollten so viele Informationen wie möglich zusammengetragen werden, um auch im Falle von Rückfragen sicher antworten zu können. Die Informationssuche ist dabei heute wesentlich einfacher als noch vor 30 Jahren. Gehen Sie zum Beispiel mit Ihrem Kind in die Bücherei und suchen Sie sich entsprechende Literatur. Hier können Sie sich zunächst das Inhaltsverzeichnis ansehen, um festzustellen, ob etwas passendes dabei ist und welche möglichen Unternehmen aufgegriffen werden können.
Zusätzlich können Sie für die Recherche das Internet nutzen - Wikipedia ist immer ein guter Startpunkt, auch wenn dies nicht als alleinige Quelle für Referate genutzt werden sollte. Ist Ihr Kind bereits in einer höheren Klassenstufe kann auch Google Scholar genutzt werden, bei dem sich auch viele wissenschaftliche Dokumente finden lassen. Sobald feststeht, worum genau es in dem Referat gehen soll, kann speziell nach diesen Inhalten in Büchern oder im Internet gesucht und entsprechende Informationen zusammengetragen werden.
Zusammenfassung der Recherche und Aufbau des Referats
Ist Ihr Kind mit der Recherche für das Referat fertig, hat es jetzt hoffentlich umfangreiche Informationen zum Thema gesammelt. Nun kann das Recherchierte im Rahmen einer Zusammenfassung aufgeschrieben werden. Auf diese Weise muss Ihr Kind sich direkt schon einmal überlegen, welche Informationen davon wirklich wichtig sind, welche Inhalte zusammengehören und wie sich das Referat sinnvoll gliedern lässt. Mit einer Mindmap können sich auch komplexere Themen gut und übersichtlich zusammenfassen lassen.
Auch können Sie an dieser Stelle mit Ihrem Kind überlegen, wie das Referat aufgebaut werden soll. Das Referat sollte einer gewissen Logik folgen und für die Zuhörer leicht verfolgbar sein. Wie genau der Aufbau des Referates aussieht bleibt Ihrem Kind selbst überlassen. Ihr Kind kann sich zum Beispiel eine Leitfrage oder ein Beispiel überlegen, auf das es während des Vortrages immer wieder Bezug nimmt. Generell gilt jedoch auch bei einem Referat das Prinzip Einleitung, Hauptteil und Schluss, auf die wir nachfolgend näher eingehen.
Referat Aufbau Teil 1: Die Einleitung
In der Einleitung des Referats geht es darum, das Thema vorzustellen sowie die Aufmerksamkeit der Mitschüler zu erlangen. Je nach Thema kann hier ein lustiger Einstieg zum Beispiel Wunder wirken. Auch kann Ihr Kind eine Grafik als Einstieg verwenden, eine Frage, ein Zitat oder ein kurzes Video. Außerdem sollte Ihr Kind seinen Mitschülern einen Überblick über die Gliederung geben, damit diese wissen, was sie erwartet und wie der genaue Ablauf für die nächsten Minuten aussieht.
Suchen Sie aber bitte nicht krampfhaft nach einem guten oder lustigen Einstieg, wenn das Thema es vielleicht nicht zulässt. Hält Ihr Kind - wie weiter oben bei der Themenauswahl bereits angesprochen - ein Referat über Bienen im Biologieunterricht, könnte Ihr Kind zum Beispiel mit einer Statistik darüber beginnen, wie sich das Bienensterben in den letzten Jahren entwickelt hat. In naturwissenschaftlichen Fächern wie Chemie und Physik bieten sich auch kleine Experimente als Einstieg an.
Referat Aufbau Teil 2: Der Hauptteil
Im Hauptteil des Referats finden sich alle wichtigen Informationen zu dem Thema, die Ihr Kind recherchiert hat - sei es Fakten, bestimmte Daten oder Vor- und Nachteile. Alles, was es zu diesem Thema zu wissen gilt, sollte verständlich für das Referat aufbereitet werden. Dabei gilt: Keine wahllose Aneinanderreihung der Informationen und Fakten, sondern alles in einen sinnvolle Reihenfolge bringen. Ihr Kind sollte die Informationen so präsentieren, dass man vom Allgemeinen ins Spezielle übergeht. Der Hauptteil bezieht sich jedoch immer auf die reinen Fakten, persönliche Ansichten und eigene Meinungen gehören hier nicht rein.
Der Hauptteil ist der Teil des Referats, der am längsten geht, daher es ist hier besonders wichtig, dass Ihr Kind die Aufmerksamkeit der Mitschüler aufrecht erhält. Storytelling ist hier das Stichwort. Das kann mit dem bereits erwähnten Beispiel oder einer Art Geschichte sein, um das die Fakten herum gebaut werden. Oder Ihr Kind verwendet eigene Anekdoten, Erfahrungsberichte von anderen Personen oder Metaphern, falls das Thema es zulässt. Sofern von dem Lehrer keine expliziten Vorgaben gemacht wurden, ist der Kreativität Ihres Kindes hier keine Grenzen gesetzt.
Referat Aufbau Teil 3: Der Schluss
Im Schlussteil geht es darum, die wichtigsten Kernpunkte nochmals zusammenzufassen und ein Fazit zu dem Thema zu ziehen. Wurde das Referat mit einer Frage begonnen, sollte die Frage hier jetzt beantwortet werden. Im Schlussteil kann Ihr Kind jetzt auch gerne die eigene Meinung zu dem Thema teilen. Zur Abrundung des Referats sollte Ihr Kind sich für die Aufmerksamkeit bedanken und sich erkundigen, ob einer der Mitschüler noch Fragen zu dem Thema hat oder etwas unklar ist, auf das Ihr Kind noch einmal kurz eingehen soll.
Referat halten - Tipps für eine gelungene Präsentation
Das Referat steht, die Inhalte wurden logisch eingeteilt. Jetzt fehlt nur noch der Vortrag an sich. Mit diesen Tipps wird wird das Referat Ihres Kindes garantiert ein Erfolg:
Notizen in Stichpunkten auf Karteikarten schreiben
Nur weil Ihr Kind das Referat ausgearbeitet hat, bedeutet das nicht, dass es während des Vortrags alles stupide von einem Blatt Papier ablesen muss. Überlegen Sie mit Ihrem Kind, wie Sie die Inhalte in Stichpunkten auf Karteikarten schreiben können. Mit dieser Methode muss Ihr Kind weder alle Notizen auswendig lernen, noch liest es den Vortrag nur ab. Ihr Kind kann so während des Referates auch freier Sprechen.
Vorheriges Üben des Referats
Ihr Kind sollte einige Tage vor dem Präsentationstermin das Referat ein paar Mal üben - vor allem dann, wenn das Referat wie oben erwähnt, nur mit Stichpunkten als Gedankenstütze gehalten wird. Dabei empfiehlt sich, erst allein vor dem Spiegel zu üben, um Sicherheit zu erlangen und anschließend das Referat vor Ihnen als Eltern oder anderen Familienmitgliedern vorzutragen. Auf diese Weise baut Ihr Kind eine mögliche Nervosität ab, wird mit den Inhalten sicherer und Sie können gleichzeitig mit Ihrem Kind überprüfen, ob alle Inhalte in einen sinnvollen Zusammenhang gebracht wurden.
Wenn Ihr Kind Ihnen das Referat zum ersten Mal vorträgt, hören Sie einfach nur zu, unterbrechen Sie es nicht und korrigieren Sie auch nichts. Erwachsene haben mehr Erfahrung in Dingen wie Vorträgen und meinen es mit dem eigenen Kind nur gut. Aber besonders bei Grundschülern kann dies zur Verunsicherung führen. Auch wenn Ihr Kind eher der introvertierte Typ ist, ist es schon schwer genug, den Vortrag von Anfang bis Ende zu meistern. Versuchen Sie, die Teile des Referats, die besonders gut waren, zu loben - zum Beispiel mit folgenden Sätzen
- “Du hast deutlich gesprochen und ich habe alle Inhalte verstanden.”
- “Super, dass du mich als Zuhörer*in immer wieder angesehen hast.”
- “Toll, dass du noch das Foto gezeigt hast.”
Wenn Sie nach dem ersten Probedurchlauf keine Kritik üben, wird Ihr Kind sicherer und kann sich in einem weiteren Probelauf schon besser konzentrieren und auf mögliche Details fokussieren.
Plakat oder PowerPoint für das Referat?
Wie präsentiert man am besten die Inhalte für ein Referat, ohne dass es langweilig wird? Nimmt man das gute alte Plakat oder doch eher die moderne Version in Form einer PowerPoint Präsentation? Ein richtig oder falsch gibt es hier nicht. Vielmehr kommt es auf das Alter und die Klassenstufe Ihres Kindes an. Ist Ihr Kind erst in der Grundschule wird ein Plakat sicherlich angebrachter sein, in höheren Klassenstufen können aber auch gerne die PowerPoint Folien verwendet werden.
Bei einer PowerPoint Präsentation ist es wichtig, dass die einzelnen Folien übersichtlich gestaltet werden und nicht mit Text vollgeschrieben sind. Dann kann es passieren, dass die Mitschüler Ihrem Kind nicht mehr zuhören, weil diese mit dem Lesen der Folien beschäftigt sind. Ihr Kind sollte hier ähnlich wie bei den Karteikarten mit Stichpunkten arbeiten und nur die Kerninhalte auf die Folie schreiben - im Vortrag nimmt es sowieso Bezug darauf und kann mündlich noch etwas genau darauf eingehen. Für Auflockerung sorgt ein passendes Bild auf jeder Folie.
Entscheiden Sie sich mit Ihrem Kind für ein Plakat, kann hier ebenfalls gut die Aufmerksamkeit der Mitschüler erlangt werden. Achten Sie darauf, dass das Plakat groß genug ist, damit auch die Schüler, die weiter hinten sitzen, alles erkennen können. Ihr Kind sollte mit Überschriften arbeiten, damit der Überblick nicht verloren geht. Verwenden Sie Bilder, die mit verschiedenen Stichpunkten versehen werden können, ggf. können auch eigenen Zeichnungen zu dem Thema ergänzt werden. Bilder sollten in einer möglichst hohen Qualität gedruckt, ordentlich ausgeschnitten und ohne Knicke aufgeklebt werden. Vor dem Aufkleben empfiehlt sich die Bilder probeweise aufzulegen. Zudem sollten die Bilder mit passen Unterschriften versehen werden, die erklären, was darauf dargestellt ist.
Das Handout
Auch wenn das Handout nicht explizit vom Lehrer gefordert wurde, ist dies immer ein netter Pluspunkt. Niemand kann sich all die neuen Informationen zu einem Thema merken. Das Handout wird erst ganz am Ende erstellt, wenn das Referat fertig ist, denn Grundlage dafür sind die von Ihrem Kind recherchierten Informationen, Zusammenfassungen und Notizen. Ist ein Handout gefordert oder möchte Ihr Kind eins anfertigen, achten Sie auf folgende Dinge:
- Die Länge des Handouts sollte eine DIN A4-Seite nicht überschreiten.
- Der Name Ihres Kindes, Schulfach, Thema des Vortrags sowie das Datum, an dem das Referat gehalten wird, sollten im oberen Bereich notiert werden.
- Bei der Erstellung sollte sich an der Gliederung des Referats orientiert und die wichtigsten Informationen zusammengefasst werden. Hierbei kann sich Ihr Kind gut an den Stichpunkten auf den geschriebenen Karteikarten orientieren.
- Drucken Sie das Handout für alle Mitschüler und für die Lehrkraft einmal aus. Vergessen Sie nicht, auch ein Exemplar für Ihr Kind zu drucken. Außerdem können Sie zwei, drei Reserve-Exemplare drucken, falls diese benötigt werden.
Checkliste für Referate
Es gibt viel bei einem Referat zu tun und viele Dinge müssen beachtet werden. Damit Sie und Ihr Kind den Überblick nicht verlieren, können Sie sich unsere kostenlose bidi-Checkliste für Referate herunterladen, damit garantiert nichts schief geht!
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