Lesen stellt in unserem Bildungssystem einen wesentlichen Kompetenzbereich dar, der über alle Klassenstufen hinweg geschult wird. Während die einen schneller lesen lernen, brauchen die anderen etwas länger. Nach einer Studie des Medienpädagogischen Forschungsverbundes lesen 16 % der Kinder zwischen 6 und 13 Jahren jeden Tag in ihrer Freizeit zum Spaß. Der größte Anteil der regelmäßiger Leser machen die Acht- bis Neunjährigen aus. 17 % der befragten Kinder sind dagegen nach eigenen Angaben Nicht-Leser.
Wir zeigen Ihnen nachfolgend, warum die Leseförderung wichtig ist und wie Sie die Lesekompetenz bei Ihrem Kind fördern können.
Was ist Leseförderung?
Die Leseförderung umfasst unterschiedliche Maßnahmen, welche die Lesefertigkeit fördern sollen. Durch den Erwerb der Lesekompetenz wird es Schülern ermöglicht, unterschiedliche Texte in ihren Aussagen zu verstehen und in einen größeren Zusammenhang zu bringen. Zudem dient die Leseförderung dem Zweck, Texte für unterschiedliche Situationen zielgerichtet zu nutzen.
Zusätzlich soll die Neugierde und Freude am Lesen geweckt und das Interesse für Literatur gestärkt werden. Zudem dient sie der Ausweitung der Textkompetenz, teilweise auch unter Nutzung von digitalen Medien.
Warum ist Leseförderung wichtig?
Lesen ist nach der PISA-Studie eine unerlässliche Basiskompetenz, die für das weitere persönliche, gesellschaftliche und berufliche Leben von Bedeutung ist. Zudem ist die Lesekompetenz ein wesentlicher Baustein für den vollständigen Spracherwerb.
Doch die Lesekompetenz ist auch für weitere Bereiche wichtig und bietet u.a. folgende Vorteile:
- Förderung der Selbständigkeit und Unabhängigkeit.
- Grundlage für eigenständige Recherchen, die im weiteren Schul-, Studien- und Berufsleben notwendig sind.
- Schrittweise Vergrößerung des Wortschatzes.
- Befähigung zu einer kritischen Auseinandersetzung mit Meinungen, Quellen und verschiedenen Sachverhalten.
- Erweiterung der Kreativität und des Vorstellungsvermögens.
4 Tipps, um die Lesekompetenz bei Kindern zu fördern
Es gibt nie zu wenig Bücher
Um das Lesen bei Ihrem Kind zu fördern, sollten Bücher eine große Rolle in Ihrem Familienalltag spielen. Studien zeigen, dass eine gepflegte Lesekultur positiv mit der späteren Lesebegeisterung eines Kindes zusammenhängt. Gehen Sie daher mit gutem Beispiel voran: Zeigen Sie Ihrem Kind, dass Sie selbst Bücher lesen - egal, ob abends auf der Couch oder der Blick ins Kochbuch bei der Essenszubereitung.
Auch das Verschenken von Büchern, der gemeinsame Gang in die Bibliothek oder der gemeinsame Blick ins Wissenslexikon, wenn das Kind eine Frage hat, vermittelt Ihrem Kind den Eindruck, dass Bücher eine nicht zu unterschätzende Informationsquelle sind.
Führen Sie eine Vorlesestunde ein
Suchen Sie sich feste Tage aus, an denen Sie Ihrem Kind etwas vorlesen. Hierbei wird die Freude am Lesen bei Kindern geweckt, die Sprachkenntnisse verbessert und zuhören gelernt. Dies schult auch die Konzentration und Fantasie Ihres Kindes. Sollte Ihr Kind bereits etwas älter sein und schon selbst lesen können, lassen Sie sich stattdessen etwas vorlesen. So lernt Ihr Kind flüssig zu lesen (siehe nächster Punkt).
Trainieren der Leseflüssigkeit
Unter Leseflüssigkeit wird das automatische, betonte (vor-) lesen in einer angemessenen Geschwindigkeit verstanden. Je leichter es einem Kind fällt flüssig zu lesen, desto mehr Spaß findet es an den Texten. Die Leseflüssigkeit kann zum Beispiel durch das Lautleseverfahren gefördert werden.
Unter dem Lautleseverfahren wird eine Methode verstanden, mit der Schüler durch das halblaute Lesen von Textabschnitten die Leseflüssigkeit verbessern können. Für lese-ungeübte Kinder eignet sich dabei vor allem das wiederholte Lesen: Das Kind liest in Anwesenheit eines lese-geübten Erwachsenen den gleichen Text mehrmals halblaut vor. Dies wird solange wiederholt, bis eine angemessene Lesegeschwindigkeit und -genauigkeit erreicht wird.
Lesen lassen, was das Kind will
Um die Lesemotivation zu fördern, sollten die Interessen Ihres Kindes beachtet werden. Während sich der eine lieber für spannende Detektivstorys interessiert, greift der andere lieber zum Comic. Wenn Sie diese Interessen beachten, wird Ihr Kind von alleine zum Buch greifen - weil es nicht gezwungen wird für ihn als langweilig empfundene Literatur zu lesen.
Videos in Beitrag
In diesem Betrag befinden sich Videos. Solltest du diese nicht angezeigt bekommen, liegt das an deinen Cookie-Einstellungen. Da die Videos auf YouTube abgerufen werden, müssen den Marketing-Cookies zugestimmt werden. Also einfach schnell hier oder mit dem Cookie unten links, den Marketing-Cookies zustimmen.