Viele Schüler gehen während ihrer Schulzeit oder nach dem Abi für einige Zeit ins Ausland. Dabei lassen sich nicht nur Erfahrungen im Ausland sammeln und Sprachkenntnisse verbessern, sondern Schüler können auch in andere Länder und deren kulturellen Gegebenheiten eintauchen. Die Möglichkeit für ein Auslandsjahr sind vielfältig. Wir klären für Sie nachfolgend die wichtigsten Fakten.
Was ist ein Auslandsjahr?
Der Begriff Auslandsjahr wird mittlerweile synonym für längerfristige Aufenthalte im Ausland verwendet. Anders als der Begriff vermuten lässt, muss es sich dabei nicht um ein komplettes Jahr handeln, sondern kann auch nur ein paar Monate umfassen. Das Wort “Auslandsjahr” umfasst unterschiedliche Programmarten wie Schüleraustausch, Work & Travel, Auslandspraktikum bzw. -studium, Au-Pair und Sprachreisen.
Welche Vorteile hat ein Auslandsjahr?
Eine Auslandsjahr bringt für Schüler eine Vielzahl an Vorteilen mit sich. Außer, dass Schüler unvergessliche Erfahrungen sammeln, werden sie während ihrer Zeit im Ausland auch reifer und selbstständiger. Diese nachfolgenden Vorteile sprechen ebenfalls für einen Auslandsaufenthalt:
- Schüler lernen verschiedene Länder und Kulturen intensiv kennen.
- Sie lernen neue Menschen kennen, schließen neue Freundschaften und internationale Kontakte, die später von Vorteil sein können.
- Ihr Kind perfektioniert seine Fremdsprachenkenntnisse.
- Schüler erweitern ihren Horizont und lernen, sich an lokale Gepflogenheiten anzupassen.
- Für das spätere Berufsleben sind die im Auslandsjahr gesammelten interkulturellen Kompetenzen von unschätzbarem Wert.
Ab welchem Alter kann man ein Auslandsjahr machen?
Die Zeit im Ausland kann für Schüler in Form eines Schüleraustausch erfolgen. Der Vorteil: Der Besuch z. B. einer High School in den USA lässt sich perfekt mit der Schullaufbahn des Kindes verbinden. Das Auslandsjahr an einer anderen Schule ist bei den meisten Programmen ab 14, bei einigen auch schon ab 12 Jahren möglich. Durch den Schüleraustausch lernt Ihr Kind nicht nur das alltägliche Leben im Gastland kennen, sondern auch exotische Fächer und spannende Sportarten, die es hierzulande nicht gibt.
Möchte Ihr Kind lieber nach dem Abitur ins Ausland gehen, bietet sich ein Au-Pair oder Work & Travel an. Hierfür muss Ihr Kind mind. 18 Jahre alt sein.
- Work & Travel: Ein Work & Travel Programm ist für Abiturienten die beliebteste Form des Reisens, bevor sie ein Studium oder ähnliches beginnen. Ihr Kind kann hier ein komplettes Land bereisen, ohne sich auf einen Ort in einem Land festlegen zu müssen. Zusätzlich geht Ihr Kind nebenbei arbeiten, um sich den Aufenthalt im jeweiligen Land zu finanzieren. Für Work & Travel Programme ist jedoch ein Startkapital notwendig, damit gewährleistet wird, dass Ihr Kind sich den Aufenthalt im Gastland zu Beginn auch ohne Job leisten kann. (In Australien bspw. beträgt das notwendige Startkapital ca. 5.000 €).
- Au-Pair: Möchte Ihr Kind lieber einen festen Arbeitsplatz im Ausland, kann es als Au-Pair in eine Gastfamilie gehen. Hierfür sollte ein Interesse an der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen bestehen, da oftmals die Kinder der Gastfamilie betreut und kleine Aufgaben im Haushalt übernommen werden. Der Vorteil: Neben freier Kost & Logis erhält Ihr Kind ein wöchentliches Taschengeld für Freizeitaktivitäten.
Wohin sollten Schüler für ihr Auslandsjahr?
Die Wahl des Gastlandes ist einerseits von den Interessen Ihres Kindes abhängig, aber auch davon, welche Länder von der Organisation für die jeweilige Programmart angeboten werden. Die beliebtesten Länder für den Schüleraustausch sowie Work & Travel Programme sind die USA, Kanada, Australien, Neuseeland und Großbritannien. Setzen Sie sich also mit Ihrem Kind zusammen und überlegen sie gemeinsam, an welchem Land und welcher Kultur das meiste Interesse besteht. Sollen es bei dem Auslandsjahr nicht nur um den Einblick in Land und Kultur gehen, sondern auch um die Anwendung und Verbesserung der Fremdsprachenkenntnisse, spielt dies für die Wahl des Ziellandes auch eine Rolle. Französischkenntnisse lassen sich in Paris nun mal besser perfektionieren als in London, New York oder Sydney.
Am einfachsten ist es übrigens, das Auslandsprogramm über einen der vielen verschiedenen Anbieter, die sich darauf spezialisiert haben, zu buchen. Diese kennen sich mit den Anmeldeformalitäten, Visavoraussetzungen und Gegebenheit vor Ort bestens aus und nehmen Ihnen und Ihrem Kind einiges an Arbeit ab. Ein weiterer Vorteil: Die Austauschorganisation steht Ihrem Kind auch im Gastland mit Rat und Tat zur Seite.
Wie viel kostet ein Auslandsjahr?
Die Kosten für ein Auslandsjahr, insbesondere beim Schüleraustausch, hängen stark vom gewünschten Land ab. Ein Auslandsaufenthalt in den USA oder Australien ist kostspieliger als in Europa. Zudem muss in einigen Ländern Schulgeld bezahlt werden und ein monatliches Taschengeld für Ihr Kind zur Verfügung gestellt werden, wenn Freizeitaktivitäten nicht durch eine Nebentätigkeit vor Ort finanziert werden können.
Achten Sie bei der Auswahl der Austauschorganisation auch darauf, welche Leistungen im Preis inklusive sind. Wird die Gastfamilie bereits aus dem Programm bezahlt? Müssen Flüge extra gezahlt werden? Zusammengefasst sollten Sie folgende Kosten einkalkulieren:
- Programmpreis der Austauschorganisation
- Kosten für Flug, wenn nicht im Programmpreis enthalten
- Kosten für eine ausländische Kranken- und Haftpflichtversicherung, wenn nicht im Programmpreis enthalten
- Kosten für die Gastfamilie, wenn nicht im Programmpreis enthalten
- Kosten für das Visum, die i.d.R. nicht von der Austauschorganisation getragen werden
- ggf. Schulgeld, wenn welches gezahlt werden muss
- aschengeld, je nach Gastland ca. 150 € - 250 € pro Monat
Für ein Auslandsjahr mit Besuch der High School und Unterbringung in einer Gastfamilie in den USA müssen demnach mind. 10.000 € eingeplant werden. Um das Auslandsjahr Ihres Kindes zu finanzieren, können Sie das rückzahlungsfreie Auslands-BAföG beantragen, das abhängig vom Einkommen der Eltern gezahlt wird. Die Unterstützung beträgt maximal 680 € pro Monat sowie einen Reisekostenzuschuss von einmalig 1.000 €.
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